Samstag, 14. Februar 2015

Ich bin umgezogen!

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Dort findet ihr auch meinen neuen Post. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir weiterhin treu bleibt und freue mich auf euren Besuch bei Wordpress!

Mittwoch, 4. Februar 2015

Europas größte Reisemesse - Ein Erlebnisbericht

Urlaub spielt oft eine große Rolle in unserem Leben. Er motiviert uns an Tagen, an denen Arbeit, Uni oder Schule uns gestohlen bleiben können, bringt uns Fremdes näher und bildet einen Ausgleich zu unserem Alltag. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Arten von Urlaub, ob Bayerischer Wald oder Vietnam, die Arten und Orte, wo und wie wir die vielleicht schönste Zeit des Jahres verbringen können, sind schier unerschöpflich.

Eine Reihe dieser Möglichkeiten wird jährlich auf Europas größter Reisemesse, der CMT in Stuttgart vorgestellt. Vom Caravaning und Zelten in der Wildnis bis zum Luxusurlaub mit eigenem Infinity-Pool – es gibt nichts, was es nichts gibt. Ich war dieses Jahr zum ersten Mal selbst auf der CMT und wollte mir dort ein Bild darüber machen, ob man hier wirklich seinen Urlaub planen kann oder die Messe mehr einen netten Zeitvertreib bietet.

Die Anzahl der Aussteller ist riesig, dennoch fiel mir alles erstes auf, dass fast drei ganze Hallen nur dem Thema Caravaning gewidmet sind. Hier kann man sich eine große Auswahl der „Wohnungen auf Rädern“ gleich selbst ansehen und ich muss gestehen – ich war doch ziemlich beeindruckt. Wenngleich die Preisunterschiede enorm sind: einen schicken Anhänger gibt es schon für knapp 20.000 €, das große Wohnmobil in der Größe eines Reisebusses ist für 300.000 € zu haben – für mich als Laie sahen Raumgröße und Qualität der Innenausstattung fast gleich aus. Außer, dass man mit dem Bus „höher“ wohnt und gleich damit losfahren kann, fiel mir kein gravierender Unterschied auf. Natürlich – ein riesiger Wohnbus macht mehr her als ein von außen eher schnöder Anhänger...aber würde ich dafür auch 280.000 € mehr ausgeben? Eher nicht.

In den nächsten Hallen tummelten sich dann die mehr als 2.000 Aussteller, die auf der diesjährigen CMT zu finden waren. An jeder Ecke gab es etwas anderes zu entdecken. Am positivsten sind mir dabei die Stände aus Korea und Japan in Erinnerung geblieben. Hier konnte man von den freundlichen, in traditioneller Tracht gekleideten, Mitarbeitern nicht nur reine Urlaubsangebote erhalten, sondern auch richtig viele Informationen über die Kultur und die Reiseziele selbst. Wenn man einen kleinen Umfragebogen ausgefüllt hat, erhielt man sogar ein kleines Geschenk. Diese Idee fand ich sehr nett und ich blieb an diesen beiden Ständen wesentlich länger, als an den vielen anderen. Am eindrucksvollsten war für mich zudem der Stand von Thomas Cook.

Dort konnte man eine „Virtual Reality“-Brille ausprobieren, die einen 360° Eindruck des gewünschten Reisezieles (in diesem Fall New York, Zypern, Rhodos oder eine Insel in der Karibik) bot. Meine virtuelle Reise durch New York führte mich zum Central Park, auf das Rockefeller Center, auf den Times Square und zu einem Hubschrauberrundflug. Nicht zu vergessen: Das Ganze immer mit Rundumblick, wenn man sich also umdrehte, sah man die Heckscheibe des Taxis, wenn man nach oben sah die vielen Wolkenkratzer oder eben die Decke des Helikopters. Man fühlte sich wirklich fast, als wäre man dort. Insbesondere, weil ich im April nach New York und Washington fliege, fand ich die Möglichkeit, die Brille zu testen, super. Ich dachte die ganze Zeit nur „Bald bist du wirklich dort – jippie yeaaah“. Ich denke, diese Brille ist sehr gut geeignet für Reisen im Hochpreissegment, damit man sich wirklich einen Eindruck von der Hotelanlage, des Strandes etc. machen kann. Im Augenblick wird die Brille in drei Reisebüros von Thomas Cook getestet und meiner Meinung nach ist es nicht nur eine lustige technische Spielerei, sondern vermittelt wirklich einen guten Eindruck von dem Ort, den man besuchen will.

Für eine Reisebuchung an sich würde ich persönlich die Messe übrigens nicht empfehlen. Die Anzahl der Angebote ist schier unendlich und es fällt schwer zu filtern, was jetzt ein wirklich günstiger Preis ist. Auch die Beratung vor Ort, die ich testweise durchgeführt habe, ging doch sehr an meinen Zielvorstellungen vorbei. Aus einer einwöchigen Kreuzfahrt in der Nebensaison, die nicht mehr als 1000 € pro Person kosten sollte, wurde eine elftägige Route für 2100 € pro Person ohne (!) Flug. Die Beratungsqualität leidet natürlich, wenn hunderte Menschen gleichzeitig durch die Gänge strömen und dementsprechend ist auch der Lärmpegel. Hier würde ich gezielte „Beratungszonen“ bei den jeweiligen Ständen besser finden, in die man sich etwas geschützter zurückziehen kann. Die Fülle der Kataloge, Informationen und Flyer allerdings ist unschlagbar. Wenn man noch nicht ganz genau weiß, was einem vorschwebt, oder sich noch einmal genau informieren möchte, für den ist die CMT ein echtes Highlight. Es empfiehlt sich in jedem Fall, einen Mann oder einen Rucksack zum Tragen der vielen Dinge mitzunehmen ;) Ob man dann wirklich vor Ort bucht bleibt einem ja dann selbst überlassen – ich empfehle allerdings die stressfreiere und übersichtlichere Buchung zuhause!)

Sonntag, 11. Januar 2015

Der Mensch dahinter: Der Straßenmusiker

Wir laufen durch die Straßen, in der linken Hand unsere Einkaufstüten, in der rechten Hand unser Handy mit dem wir gerade das Date für den Abend klarmachen und im Kopf sind wir schon bei den Dingen, die wir am Wochenende - diesmal aber wirklich und ganz unbedingt - erledigen müssen. Wenn wir in Eile sind fallen uns die Personen gar nicht auf. Jene, die meist mit ihrer Gitarre, manchmal aber auch mit ganz anderen Instrumenten in der Fußgängerzone Musik machen. Für uns. Die wir meist doch nur ganz schnell vorbeihetzen. Manchmal bleibt man aber doch stehen. Weil das, was man hört, so schön ist. Weil man mehr hören will. Und mehr erfahren.

Über eine dieser Personen möchte ich heute berichten.

Lorelay ist eine von denen, bei denen die Menschen öfter stehenbleiben. Vielleicht weil sie sehr hübsch ist, mit ihrer blonden Lockenmähne und ihrem offenen Lächeln. Vielleicht aber auch, weil es so gut klingt, was sie da spielt. Warum sie Straßenmusik macht? Eigentlich sei es nur eine Promoaktion für ihr Crowdfunding, erzählt sie. Eine einmalige Aktion, auch wenn es sich für sie wirklich gelohnt habe. Mit Aktionen wie dieser sammelt sie Geld für ihr eigenes Album, das komplett in Eigenregie erstellt werden soll, von der Komposition bis hin zum Marketing.

Lorelay ist eine von den immer seltener werdenden (deutschen) Musiker/innen, die auf die "altmodische" Art versuchen möchten, mit ihrer Leidenschaft erfolgreich zu werden. In Zeiten, in denen Castingshows doch viel schneller die Möglichkeit bieten, sein Gesicht und vor allem seine Musik Millionen von Menschen vorzustellen, warum wählt man da den vermeintlich schwereren Weg? "Das ist einfach nichts für mich. Das ist mir zu Plastik. Und außerdem ist das eine Milchmädchenrechnung, oder? Wenn jedes Jahr ein neues "Talent" gefunden wird und du, um bei der Show mitzumachen. vertraglich gebunden wirst, bist du nächstes Jahr raus, oder?!", so Lorelay.

Ja, man kann durch eine Show wie "The Voice" über Nacht 10.000 mehr Likes auf seiner Facebookseite bekommen. Aber dennoch verkauft man sich doch irgendwie immer ein bisschen für ein Format, und am Ende springt selbst für den oder die Siegerin oft nicht mehr heraus als ein kleines Quäntchen Ruhm. Einigen mag das reichen. Wenn aber eine Sache wirklich deine ganze Leidenschaft ist, dann ist es nachvollziehbar, dass man das Ganze auch nach seinen eigenen Regeln spielen möchte. Dieser Weg mag nicht der leichteste sein - aber wohl der authentischte.

So sieht das auch Lorelay: "Außerdem glaube ich an Arbeit, Ausdauer und daran, dass die Qualität und Individualität der Musik am Ende entscheidet, ob man langfristig eine Karriere aufbauen kann. Alles was so schnell kommt, läuft Gefahr schnell wieder weg vom Fenster zu sein. Ich lasse mir Zeit. Die Platte muss gut werden und keiner redet mir rein. Auch kein Label. Deshalb Crowdfunding." Und deshalb auch die Straßenmusik.

Wenn nur jeder Zwanzigste einen Blick auf ihre Crowdfunding-Seite wirft und danach etwas spendet, hat sie viel gewonnen. Mir ringt diese Zielstrebigkeit Respekt ab. Dieses Mädchen kann wirklich etwas und es wäre wahrscheinlich ein Leichtes für sie, in einer der einschlägigen Castingshows erfolgreich zu sein. Dennoch ist ihr ihre eigene Arbeit zu wichtig, um sie in fremde Hände zu legen. Und das macht wohl genau diese ganz besondere Qualität ihrer Musik aus.

Das nächste Mal, wenn ihr in der Stadt unterwegs seid und einem Straßenmusiker begegnet, schaut doch einmal genauer hin. Vielleicht ist es ein Mensch, der anderen einfach gerne eine Freude machen und sich dabei etwas dazuverdienen will. Vielleicht ist es ein Student der Musikhochschule, der sich so sein teures Studium finanziert. Vielleicht ist es aber auch ein Mädchen, dass sich gegen den Kommerz und für ihre eigene - ganz persönliche - Karriere entschieden hat. In jedem Fall lohnt sich ein Blick auf den Menschen dahinter.

Lorelay ist eine Singer/Songwriterin aus Frankfurt am Main. 2012 hat sie ihr erstes Album "Silikonmagie" veröffentlicht, bald soll ihr nächstes folgen. Ihre aktuelle Single "Großstadtregenbogen" könnt ihr euch hier anhören.

Mehr zu ihr und ihrer Musik könnt ihr auch unter www.lorelay.net erfahren.