Mittwoch, 26. Juni 2013

Warum unser Leben wie Joko & Klaas ist...

Wir alle sind täglich auf der Suche danach. Während der Arbeit, in unserer Beziehung, in unserer Freizeit. Diese allumfassende Zufriedenheit, dem Gefühl, dass gerade alles perfekt ist und der Himmel blau und die Sonne gelb und...

Okay lassen wir das.

Zwischem diesem Gefühl und uns steht praktisch nur ein dünnes Blatt Papier, auf dem "Leben" steht. Oder der Kollege, der so unfreundlich war. Der Chef, der einen ja wohl total ungerechterweise angeblafft hat. Die Haare, die nicht richtig sitzen. Und wenn sie endlich mal richtig sitzen regnet es. Die Stunde, die sich jemand verspätet. Oder auch nur das Schild des neuen Shirts, das so furchtbar kratzt.

Es gibt viele Dinge, die einen unzufrieden stimmen können.

Manchmal ist es sogar so, dass eigentlich tatsächlich einmal alles perfekt ist. Und dann? Ist man total verunsichert, weil da ja plötzlich gar nichts mehr ist, über das man nachdenken kann. Es kann doch nicht sein, dass etwas einfach so ohne eigenes Zutun und rein aus dem Moment heraus...gut ist?

So traurig es ist, manche von uns halten die vielen kleinen Nörgeleien im Leben auch zusammen. Man hätte sich vielleicht gar nicht so viel zu sagen, wenn man nicht gemeinsam über den oder die Lästern...ach nein, entschuldige "Tatsachen erörtern" ;)...könnte. Manche Menschen hätten sogar fast nichts mehr zu sagen, wenn sie sich nicht über die lange Schlange an der Supermarktkasse, das kreischende Kind, das zu heiße/kühle/graue/gerade aktuelle Wetter echauffieren könnten.

Aber ich persönlich sehe das so (und versuche das mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg auch umzusetzen):

Unser Leben ist doch eigentlich wie Joko & Klaas.

Es ist nicht perfekt, aber es hat irgendwie was.

Wenn man es ganz genau betrachtet, macht es manchmal ziemlich dumme Sachen und wenn man noch genauer darüber nachdenkt, macht vieles eigentlich gar keinen Sinn. Ist gelinde gesagt sogar total bescheuert.

Aber wenn man es schafft, nicht alles so furchtbar ernst zu nehmen, nicht jede Kleinigkeit zu zerdenken oder den Sinn der Welt zu entschlüsseln und auch akzeptieren kann, dass nicht alles gleich den Mega-Sinn macht oder eben einfach nur deswegen gut ist weil...na, weil es eben gut ist...

 ...dann macht es doch ziemlich viel Spaß.

Findet ihr nicht?

Montag, 24. Juni 2013

Ein wenig Glück...

So, zur Feier dieses grauen Tages hier eine Liste der Dinge die mir gute Laune machen. Wer da nichts für sich selbst findet, ist grade mal selbst schuld ;)

Sommerregen, der einem ganz warm auf die Haut fällt. Das erste Frühlingseis. Das zweite Frühlingseis. Überhaupt jedes Eis, bei dem die Sonne scheint. Lachen, bis man Bauchschmerzen hat. Hartz4-TV gucken und sich gut fühlen, weil man SO tief dann doch noch nicht gesunken ist. Auf den Kontoauszug gucken, nachdem man Gehalt bekommen hat. Sein "Wollte-ich-unbedingt-haben-war-aber-zu-teuer-Teil" im Schlussverkauf finden. Nachts aufwachen, auf den Wecker gucken, Herzinfarkt bekommen, feststellen das Wochenende ist, glücklich wieder einschlafen. Pizza mit extraviel Käse - einfach so. Mit Menschen Zeit verbringen, die man wirklich mag. Den Begrüßungskuss, wenn man sich endlich wiedersieht. Einen Brief in der Post, der keine Werbung ist...und keine Rechnung. Über 2000 Klicks bei seinem Blog haben. Wissen, dass man gerade etwas richtig gut gemacht hat. Neben jemandem aufzuwachen, den man liebt. Eingekuschelt auf der Couch die Lieblingsserie gucken. Der erste Urlaubstag, wenn noch ganz viel neues vor einem liegt. Einen netten Menschen kennenlernen und noch nicht wissen, wie lange er einen begleiten wird. Jemandem verzeihen. Ein Kompliment bekommen. Jemanden zum lächeln bringen. Regenbogen. Sich manchmal wieder als Kind fühlen. Theater spielen. Immer wieder überrascht sein, dass da doch noch Lieder kommen, die unbeschreiblich schön sind. Die ersten Zeilen eines neuen Buches. Der Geruch von Flieder. Eine SMS zu bekommen, als du gerade dabei warst, dieser Person auch zu schreiben. Zu merken: Mit dieser Person werde ich auch mit 80 noch stundenlang quatschen können. Feststellen, dass dich jemand trotz deiner Macken liebt. Unvernünftig sein. Mit seinen Eltern telefonieren. Einen richtig guten Kinofilm sehen. Gewitter - während du gemütlich drinnen sitzt. Um sein Leben rennen und die Bahn gerade noch bekommen. Genau das zu bekommen, was man sich gewünscht hat. Kinder beim Welt erkunden zusehen. Germany's Next Topmodel gucken, dabei Schokade essen und denken "Muahaha". Frische Erdbeeren. Spontan frei nehmen. Es schaffen einen Witz zu erzählen - ohne vorher selbst vor Lachen zu ersticken. Etwas neues lernen. Einen Ort besuchen, den du schon immer sehen wolltest. Ausschlafen dürfen. Wenn du draußen bist, es anfängt richtig zu regnen und du irgendwann feststellst...nasser wirst du eh nicht mehr. Kinotrailer anschauen und denken "Da will ich rein...und da...und da!". Weggehen und denken "Ha!Und ich bin Single. Wie geil". Geld finden. Der Zauber des Anfangs. Der Geruch frischgewaschener Bettwäsche. Nebeneinander liegen und so richtig glücklich sein. Pyjamaparty mit Freunden. Genau richtig aufzuwachen. Kaffee, wenn man todmüde war. Feuerwerke. Blumen bekommen. An jemandem vorbeilaufen, der richtig gut riecht. Im Hotel schlafen und ewig duschen dürfen. Ehrliches Lob bekommen. Die vielen tausend Momente mehr...

Und jetzt seid ihr dran!Was macht euch glücklich? Die drei schönsten Ideen werden zur Abstimmung freigegeben und der Gewinner bekommt eine Überraschung. Die machen schließlich auch glücklich :)

Donnerstag, 20. Juni 2013

Der Kummer mit der Liebe...

Wir alle kennen ihn, ob mehr oder weniger. Dieses Gefühl, wenn dich jemand verlassen hat und du einfach nur traurig bist. Manchmal auch wütend. Verzweifelt. Überzeugt davon, dass du so jemanden nie wieder finden wirst. Oder davon, dass du dich auf so eine/n nie wieder einlässt. Man kann sogar Liebeskummer haben, wenn man selbst Schluss gemacht hat. Weil sie da wieder zerronnen ist, die Idee davon, wie Liebe sein könnte. Dass es diesmal etwas "Richtiges" gewesen sein könnte. Und man sehr unsanft auf dem Boden der Realität landet.

Es ist sehr schwierig, an dieses Thema heranzugehen, aber ganz allgemein möchte ich mal das loswerden:

Liebeskummer ist scheiße. Und nichts und niemand hat das Recht dir vorzuschreiben, wie lange du deprimiert sein darfst. Sprüche à la "Andere Mütter haben auch..." gehören meiner Meinung nach mit je fünf Packungen M&Ms auf das Strafregister "Dinge die man bei Liebeskummer besser nicht macht", kurz DdmbLbnm genannt, gesetzt. Natürlich ist es auch für die anderen nicht leicht, besonders falls sie die betreffende Person vielleicht gar nicht soo toll fanden. Aber glaubt mir, man leidet meistens schon genug. Platte Sprüche - wenn auch oft gar nicht böse gemeint - helfen da niemandem.


Das schwierige an Liebeskummer ist, dass man im Grunde etwas betrauert, das gar nicht tot ist. Die Person kann einem im schlimmsten Fall immer noch täglich begegnen. Da schickt es sich nicht, ständig verheult durch die Straßen zu laufen. Falls angesprochene Person einem zufällig begegnet, will man ja nicht gerade aussehen wie der neue Cast für die Tatort-Leiche, sondern im besten Falle so, dass er/sie denkt "Und diese Person habe ich abgeschossen? Mann, diese neuen Kopfschmerztabletten haben echt krasse Nebenwirkungen..."

Was übrigens erschwerend dazukommt (von mir selbst erlebt):

Jeder verdammte Mensch scheint eine Geschichte von einem Bruder der Tante dessen Schwagers zu kennen, in denen sich erst jemand getrennt hat, um dann hochemotional festzustellen, dass das ja wohl der größte Fehler der Menschheit neben der Erfindung von Tilman's Toasties war und die andere Person unter hochromantischen Gesten und lauthalsen Liebesbekundungen wieder zurückgewonnen hat. Und wenn sie nicht gestorben sind...

Solche Geschichten sind (solange sie tatsächlich passiert sind) wirklich romantisch. Aber sie vermitteln einem leider auch das Gefühl "dass der/die andere ja vielleicht auch nur geistig umnachtet war und zu einem zurückkommt".

Groooßer Fehler!

Ich kann ja jetzt nur aus weiblicher Sicht sprechen, aber meine persönliche Erfahrung ist, das Männer meist nicht nur weniger sondern vor allem anders leiden. Da wird das Selbstbewusstsein kurz mit einem Quickie gestärkt und sich mit einer neuen Flamme getröstet.

Quatsch!

Das gibt es natürlich auch, aber: Die meisten Männer schaffen es einfach nur viel besser, einen Haken hinter das Ganze zu setzen. Ob das jetzt so gut ist, darüber bin ich noch am Zweifeln, aber so ist bisher meine Erfahrung. Große Aktionen mit Flugzeugbannern und Megafon auf dem Marktplatz hab ich dagegen noch nie erlebt. Hmmm…

Ich weiß, dass es aber bestimmt auch Männer gibt, die wie die Hunde leiden. Die scheinen dann aber vorzugsweise Sänger geworden zu sein ;) (Anmerkung: Habe nach dieser Aussage eine Umfrage im Freundeskreis gemacht, da waren immerhin drei dabei, die schon einmal so richtig Liebeskummer hatten, es scheint sie also doch zu geben^^)

Ich kennen auch Menschen, die nie Single sind und Liebeskummer einfach "Wegbeziehungen". Kaum stand eine Trennung an, schwuppsdiwupps war die/der nächste da.

Sind diese Personen nun zu beneiden? Immerhin sind sie nicht alleine, sitzen nicht mit einer großen Packung Ben&Jerrys auf der Couch und gucken Actionfilme (Liebesfilme sind in solchen Situationen nicht zu empfehlen, manchmal braucht man einfach gepflegtes Rumgeballere).

Meiner Meinung nach nicht. Man will es oft nicht hören, aber ein gutes hat Liebeskummer tatsächlich: Wenn man sich durch das Tal der Tränen gekämpft hat, wartet am Ende oft etwas Besseres. Sei es, dass man gelernt hat das man viel stärker ist als man dachte, dass  - wenn man ganz ehrlich ist - der Typ auch richtig doofe Macken hatte, oder weil man in einer neuen Beziehung nicht mehr die gleichen Fehler macht und alles viel mehr zu schätzen weiß. Ich kenne zum Glück keine einzige Person, die von der Liebe nicht doch wieder gefunden wurde, so gut sie sich auch verstecken wollte.

Liebeskummer hat übrigens meiner Erfahrung nach auch nichts mit der Länge der Beziehung zu tun. Ich kenne Paare, die sich nach sechs Jahren getrennt haben und damit mehr im Reinen waren, als andere nach fünf Monaten. Es wird einem eben immer etwas entzogen. Eine Person die man geliebt hat (oder es in manchen Fällen zumindest glaubte), das Gefühl zu jemandem zu gehören und nicht zuletzt auch die Bestätigung, liebenswert zu sein.

Besonders schwer haben es da Menschen, die sich sehr über ihren Partner definieren. Wenn man nach drei Jahren fast nur noch mit "seinen" Freunden weg war und die eigenen Interessen so ziemlich aufgegeben hat, was bleibt einem da von sich selbst nach einer Trennung?

Das ist also auch ein Tipp für die Nicht-Singles unter euch. Euer Partner darf und soll euer Leben schöner machen. Aber er sollte niemals der einzige Grund dafür sein.

Liebeskummer werdet ihr vielleicht irgendeinmal trotzdem haben.

Aber dann betrauert ihr das Verlorengehen einer Liebe.

Nicht das Verlorengehen von euch selbst.

Samstag, 15. Juni 2013

Selbstzweifel und andere unnötige Dinge

Hallo Ihr Lieben,

nach eine repräsentativen Facebookumfrage (auf der dann irgendwann alle nur Kekse und Eis wollten, wozu mir nur eins einfällt: Kekse? Eis? Bin dabei!) habe ich nun dieses Thema gewählt. Für eine bessere Welt und so ;)

Männer an sich haben ja oft scheinbar keine Selbstzweifel. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Kerl vor dem Spiegel steht und denkt "Arsch zu groß/klein/flach/rund, Oberweite zu erdanziehungskraftgebeutelt/klein/unterschiedlich...so wird das nie was". Vielleicht ist das aber auch eine totale Fehleinschätzung. Nein wartet, eigentlich WEISS ich, dass es eine ist. Der Unterschied darin ist wohl nur, wie wir damit umgehen. Wenn ein Kerl eine superheiße Frau abschleppt, denkt er bei sich sowas wie "Krass, ich muss ein ziemlicher Feger sein, wenn die auf mich steht. Selbstzweifel Ende", eine Frau dagegen denkt "OMG!Warum steht der ausgerechnet auf mich? Hilfe! Dem wird doch garantiert irgendwann auffallen, dass ich ja wohl alles andere als perfekt bin. Aaaaaah!!" und dann "Ich muss bei Gelegenheit mal unauffällig nachfragen, warum der gerade auf MICH steht".

Ab da wird es dann anstrengend für die Männer der Schöpfung. Man kann es kaum glauben, aber es scheint tatsächlich Exemplare zu geben, die ihre Mädels genau so lieben, wie sie sind (Ja ich weiß, ich glaube es ja auch nicht ;)). Für diejenigen sind nicht unsere Zweifel an sich nervig, die hat wohl jeder mal. Aber wenn wir schon zum fünften Mal nachfragen, ob er uns nicht doch zu dick findet, á la "Echt nicht? Du findest also ich bin genau richtig so?" DANN wird es nervig für ihn. Typen denken einfach nicht so kompliziert wie wir, mehr so "Ich hab ihr doch schon einmal gesagt, dass sie für mich perfekt ist. Ist immer noch so. Muss reichen".

Mehr als es uns sagen können sie eben nicht. Glauben müssen wir es schon selbst.

Ich glaube allerding auch, dass viele von uns eigentlich eine ziemlich realistische Selbsteinschätzung haben. Ich weiß, dass ich kein Supermodel bin, aber eben auch keine Kandidatin für Schwiegertochter gesucht. An vielen Tagen fühle ich mich sehr wohl damit. An anderen denke ich "Man reiche mir eine Papiertüte und stülpe sie über meinen Kopf. Danke!". An solchen Tagen mache ich dann etwas, was im nettesten Fall als Rückversicherung bezeichnet werden könnte, im schlechtesten als reines Fishing for Compliments. Das Problem dabei? Selbst wenn einem dann jemand sagt, dass man genau so in Ordnung ist, wie man eben ist...man glaubt es nicht. Aber wie sollen die anderen dir etwas sagen, mit dem du dich besser fühlst, wenn du es insgeheim gar nicht annehmen willst? Weil man denkt "Ja klar, das muss der ja jetzt sagen" oder "Das sagen die ja jetzt eh nur, damit ich die Klappe halte". Wird schwierig.

Vielleicht ist es am einfachsten, dass ganze so zu sehen: Ob wir jemanden schön finden, mögen oder sogar lieben, hängt recht wenig nur vom Aussehen ab. Aber auch nicht rein vom Charakter. Es ist dieses Zusammenspiel von beidem. Die Art wie jemand lacht. Oder uns aufmerksam zuhört. Wie er die Augen zusammenkneift, wenn er sich konzentriert. Wie er uns zum Lachen bringen kann, selbst wenn uns eigentlich eher zum heulen war. Wenn du jemanden auch nachts um zwei noch anrufen kannst und er nach einer Minute "Sag mal spinnst du, ich muss morgen früh raus. Ich hasse dich"- Gemotze trotzdem für dich da ist und sich geduldig deine Probleme anhört. Die Art, wie jemand riecht. Diese Augen, die du stundenlang einfach nur anchauen könntest. Es gibt tausend Gründe, warum wir jemanden sympathisch finden. Aber ich habe noch niemanden sagen hören "Die? Total nett an sich, aber zu wenig Oberweite, mit der will ich nichts machen" oder "Ich WÜRDE dich ja echt klasse finden, aber dein zu flacher Hintern macht mir das leider unmöglich".

Du magst deine Freunde, obwohl du ihre Macken kennst. Ihre Unpünktlichkeit, dass sie echt oft auf ihr Smarthone gucken, total verpeilt sind oder eben keine Modelmaße haben. Weil sie dein Leben schöner machen. So geht es den anderen mit uns auch.

Es tut mir Leid, dass ich hier jetzt nicht sowas schreibe wie "Es gibt nichts an dir auszusetzen, du bist perfekt". Aber niemand ist das. Du nicht. Ich nicht. Jessica Alba nicht (Na gut, die vielleicht schon). Ich weiß, dass ich keine Doppel-D Oberweite habe, aber meistens weiß ich zum Glück auch, dass es noch andere Dinge im Leben gibt.

Wenn dich also mal wieder etwas an dir stört, dann denke daran, dass wir ein Zusammenspiel aus Millionen verschiedener Puzzleteile sind. Das eine Teil an dir mag vielleicht etwas dunkler oder nicht so schön sein wie die anderen. Aber mit den anderen Teilen macht es dich genau zu dem Bild, welches du sein sollst.