Mittwoch, 17. April 2013

Die Schwierigkeiten mit den Frauen...

Es ist Zeit für ein Geständnis:

Auch Männer haben es nicht leicht.

Ja ich weiß, schockierend. Wo wir Frauen uns das Recht zu theatralischen Seufzern und jammern über die Männerwelt quasi seit Ewigkeiten schön versteckt vorbehalten.

Und gerade da liegt das Problem: Jahrelang dachte ich von mir selbst, ich sei unkompliziert und alles andere als zickig. Dann kam mein erster Freund. Ich weiß nicht, ob es an den Hormonen liegt, aber ab da begann ich eine Meisterin der subtilen Andeutungen zu werden. Und erwartete ernsthaft, dass dieser Typ das doch jetzt bitte mal verstehen soll. Hallo? SO schwer kann es jetzt auch nicht sein, aus meinem "Nee hab heute nicht's besonders vor, vielleicht gehe ich kurz in die Stadt. Müssen nichts machen heute, haben uns ja gestern erst gesehen" ein "Es ist mir pupsegal, dass wir uns gestern erst gesehen haben, ich will heute Eis essen. Mit dir. In der Stadt. Lange!".

Aber warum haben Männer so viele Schwierigkeiten damit?

Meiner Meinung nach denken Männer nicht um die Ecke. Sie nehmen das, was du ihnen sagst für bare Münze. Sie glauben uns. Was ja eigentlich nett ist.

Aber dann kommt bei ihnen eben auch nur das an, was wir wortwörtlich sagen. Was ja, mal ehrlich liebe Frauen, oft nur die halbe Wahrheit ist. Oder ein Zehntel. Also oft immerhin fünf Prozent.

Dann kommt noch hinzu, dass die meisten weiblichen Wesen inklusive mir tief in ihrem Herzen doch sehr romantisch sind. Ich erwarte keine Rosenblätter auf dem Boden und ein Herz aus Kerzen (das wäre dann übrigens wieder too much. Jahaa ich weiß, das hat keine Logik). Aber an all den Grey's Anatomy-Folgen, Hollywoodfilmen und Büchern von Sophie Kinsella, da MUSS doch ein bisschen was dran sein. Leider denken Männer bei einem Sommerregen nicht in erster Linie daran, dir tief in die Augen zu schauen und dich zu küssen. Sondern an den nächsten Unterstand. Dafür nehmen viele Frauen die Bemühungen ihres Freundes, ihren Lieblingsjoghurt immer im Kühlschrank zu haben oder andere Kleinigkeiten nicht als das wahr, was sie eigentlich sind: Liebevolle Gesten im Alltag.

Wo liegt dann jetzt die Wahrheit?

Bei mir ist es so: Ich will manchmal einfach unvernünftig und hoffnungslos romantisch sein. Und nach einer völlig sinnlosen Diskusssion (angezettelt von...ähm...mir) trotzdem in den Arm genommen werden, wenn ich mich dann geknickt entschuldige. Nach einem Liebesfilm erstmal eine halbe Stunde verglast in die Gegend schauen. Und bei einem Sommerregen eben erstmal an einen Kuss denken (Wohlgemerkt: Sommerregen ;). Solange ich weiß, dass das oft viel verlangt ist von der Männerwelt und die ganze Sache mit Humor nehmen kann, müsste das doch bitte in Ordnung sein.

Ich kenne auch Frauen die sich in der Anfangsphase als komplett unkompliziertes Wesen verkaufen und dann, wenn sie den Typ haben: "Überraschung: In mir steckt doch eine Frau!". Diese ganzen romantischen Anwandlungen oder Dialoge von wegen "Du verstehst mich gar nicht" haben im Grunde ja auch nur einen Kern: Wir Frauen wissen sehr wohl, dass wir furchtbar unlogisch und kompliziert sein können. Aber wir wollen trotzdem oder genau deshalb geliebt werden. Manchmal erwische ich mich während Gesprächen,  in denen ich mich gerade wieder um Kopf und Kragen rede dabei, dass ich denke "Vielleicht findet er das ja jetzt gerade irgendwie süß? Hach wie romantisch! Ähm...worauf wollte ich nochmal hinaus?"

Also: Für ein bisschen mehr Frieden auf dieser Welt: Lieber Typ da draußen. Wenn du mal wieder vor deiner Frau/Freundin/was auch immer stehst und null Plan hast, was sie jetzt eigentlich von dir will: Küss sie einfach. In neunzig Prozent aller Fälle liegst du genau richtig ;)

Freitag, 5. April 2013

Singende Schwänze und die Jugend von heute

Guten Tag Ihr Lieben,

ich melde mich hiermit zurück aus meinem Osterurlaub! Ab jetzt wird nicht mehr faul herumgesessen, sondern wieder in die Tasten gehauen. Es gibt auch einen mehr als schockierenden Anlass.

Kindermagazine sind nicht mehr das, was sie mal waren!

Wie ich darauf komme? Nun ja...habt ihr einen singenden Schwanz? Nein?

Ich kenne da so jemanden, der damit aufwarten kann. Natürlich muss man wissen, dass es sich dabei um den Schwanz des Esels handelt, der aus Versehen in einen Baum geflogen ist. Was die Sache doch gleich viel besser macht...räusper. Ich zitiere also ganz ohne Hintergedanken die neueste Gute-Nacht-Geschichte von Winnie Puuh. Dem ganz und gar jugendfreien Bär aus dem Hundermorgenwald ;)

(...) Es ist nicht das erstes Mal, dass ihm sein Schwanz abhanden kommt. (...) "Ich bin gut im Klettern" sagt Puuh. "Ich hol dir deinen Schwanz zurück". (...) "Was will denn ein Bär mit einem Eselschwanz?" fragt da der Schwanz (Anmerkung: Ja, DAS habe ich mich auch gefragt). (...) "Ein sprechender Schwanz ist mir noch nie begegnet", stellt Puuh fest. "Oh, ich kann nicht nur sprechen..." erwidert der Schwanz (Ahjaaaa). Und dann beginnt er, eines von Puuhs Lieblingsliedern zu singen. Nun weiß Puuh überhaupt nicht mehr, was er von der ganzen Sache halten soll. Ein singender Schwanz, wo gibt es denn so was? (Na im Hundermorgenwald. Mir ist jedenfalls noch keiner begegnet) Gerade will er I-aah und Ferkel um Rat fragen, da sieht er, wie seine Freunde sich unten ausschütten vor Lachen. "Ich bin der singende Schwanz, Puuh" ruft Ferkel (Welch passende Wortwahl). (...) Wärst du auch auf den singenden Schwanz hereingefallen?" fragt Puuh. "Oh und ob! Ich hätte gedacht, dass es ein verzauberter Schwanz ist" antwortet Christopher Robins.

Liebes Ehapa-Egmontverlagsteam, ist das so eine Art Wettbewerb bei euch? Wer schreibt die versauteste Gute-Nacht-Geschichte, ohne rausgeworfen zu werden? Der Gewinner des Monats wäre damit ja bekannt. Ich jedenfalls könnte das nicht vorlesen ohne mindestens einmal laut losprusten zu müssen. Vielleicht sind es aber auch einfach nur meine bösen Gedanken. Weiß eigentlich jemand ob Christopher Robins schwul ist? Ich hätte da so eine Idee...

Kein Wunder. dass es da immer heißt die Jugend von heute. Ich bin mit den Kindern aus Büllerbü aufgewachsen und Pippi Langstrumpf. Keine Geschichten von Eselsschwänzen die plötzlich in Bäumen hängen.  Ehrlich mal I-aah, dann binde ihn halt ordentlich fest, kann ja nicht so schwer sein.

Meinem kleinen Cousin werde ich das Magazin jetzt übrigens doch nicht mitbringen.

Der kriegt ein Astrid-Lindgren-Buch.

Da war die Welt nämlich noch in Ordnung. Und die Bäume...ach lassen wir das ;)