Wir alle möchten im Grunde unseres Herzens, dass ehrlich mit uns umgegangen wird. Wenn man nicht gerade am Münchhausen-Syndrom leidet, gehen wir normalerweise davon aus, dass unsere Mitmenschen ehrlich mit uns sind und wägen uns selbst als loyaler und damit ehrlicher Mensch.
Aber ist dem wirklich so?
Unser
Leben besteht nicht nur aus Millionen kleiner Notlügen
(„Nein, die Hose macht dich echt nicht dick“ oder "Papierstau? Nö, ich habe grade nichts gedruckt") sondern auch aus den
richtig großen
Lügen. Die, wenn sie herauskommen würden, vielleicht alles verändern.
Zum Beispiel die Selbstlüge. Jeder von uns kennt aus meiner Erfahrung
heraus mindestens
ein Paar, welches eigentlich nur noch zusammen ist, weil einer oder
beide davon
nicht alleine sein wollen. Man redet sich so lange ein, dass man doch
eigentlich ganz zufrieden ist, bis man es irgendwann glaubt. Liebe wird
allzu
oft mit Routine verwechselt. Diese Lügen sind oft besonders bitter, denn
sie
betreffen unsere innersten Gefühle. Und deshalb macht uns gerade dort
die
Wahrheit besonders stark zu schaffen. Es tut weh, wenn man kurz vor dem
Bachelorabschluss merkt, dass man sich eigentlich die ganze Zeit nur
etwas
vorgemacht hat und ganz genau weiß, dass man in diesem Studiengang nie
glücklich
war und auch nie sein wird. Und es tut weh, wenn man sich eingestehen
muss,
dass die einst so gute Freundin mittlerweile eben doch nur noch eine
Idee einer
Freundschaft ist und keine Freundschaft selbst. Allzu oft verschiebt man
Treffen mit den Menschen, die man am liebsten mag und trifft sich dafür
mit
denen, auf die man eigentlich gar nicht so viel Lust hat. Weil man sich
bei
ihnen nicht traut zu sagen, dass man
heute gar nicht in Stimmung für ein Treffen ist. Bei den Menschen
die man wirklich und von Herzen mag, ist Ehrlichkeit viel leichter umzusetzen. Man
hat eine Art Grundvertrauen in diese Beziehung und weiß, dass ehrliche Worte
sie nicht belasten. Wer also feststellt, dass er immer öfter seine eigenen
Bedürfnisse zugunsten anderer oder aus purer Bequemlichkeit unterdrückt, sollte
darüber nachdenken, ob etwas in seinem Leben schiefläuft.
Warum lügen wir überhaupt? Woran
liegt es, dass man sich oft bei einer Art „Halbwahrheit“ erwischt?
Mein Freund fragte mich letzte Woche z. B. ob ich Lust hätte, mit ihm und einem Freund zusammen in Transformers zu gehen. Ich sagte, dass ich den Männerabend nicht stören wolle. Glatt gelogen! Stattdessen freue ich mich Mittwochs einfach immer unheimlich darauf, gemütlich Pretty Little Liars zu gucken und einfach mal für mich zu sein. Warum habe ich das (zuerst zumindest, vor diesem Post musste ich ja noch beichten ;) nicht einfach gesagt? Zum einen klang es natürlich viel selbstloser, den Männern ihren „Männerabend“ zu lassen als ein schnödes „Eigentlich habe ich keine Lust“. Zum anderen kann es sein, dass sich die Person gegenüber von der Antwort vielleicht verletzt fühlt. „Aha, sie guckt also lieber allein ihre Serien als Zeit mit mir zu verbringen“. Mein Freund ist nicht so. Dennoch habe ich zuerst gelogen. Warum?
Mein Freund fragte mich letzte Woche z. B. ob ich Lust hätte, mit ihm und einem Freund zusammen in Transformers zu gehen. Ich sagte, dass ich den Männerabend nicht stören wolle. Glatt gelogen! Stattdessen freue ich mich Mittwochs einfach immer unheimlich darauf, gemütlich Pretty Little Liars zu gucken und einfach mal für mich zu sein. Warum habe ich das (zuerst zumindest, vor diesem Post musste ich ja noch beichten ;) nicht einfach gesagt? Zum einen klang es natürlich viel selbstloser, den Männern ihren „Männerabend“ zu lassen als ein schnödes „Eigentlich habe ich keine Lust“. Zum anderen kann es sein, dass sich die Person gegenüber von der Antwort vielleicht verletzt fühlt. „Aha, sie guckt also lieber allein ihre Serien als Zeit mit mir zu verbringen“. Mein Freund ist nicht so. Dennoch habe ich zuerst gelogen. Warum?
Keine zwischenmenschlische Beziehung würde lange überleben, wenn einer von beiden ständig lügt.
Aber wie meine Mama stets zu sagen pflegt. "Man sollte nicht immer lügen. Aber manchmal ist es einfach besser, mit der Wahrheit sparsam umzugehen.". In meinem Fall habe ich also gar nicht gelogen. Ich bin einfach sparsam mit der Wahrheit umgegangen, dass ich meine Serie lieber mag. Danke Mama :)
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