Mittwoch, 24. September 2014

Die Sache mit dem Scheitern...

Wir alle haben es wahrscheinlich bereits getan. Wir sind schon einmal an etwas gescheitert. Unter dem Duden findet man folgende Beschreibung für dieses Wort:

1. ein angestrebtes Ziel o. Ä. nicht erreichen, keinen Erfolg haben

2. misslingen, missglücken, fehlschlagen

Ich selbst bin auch gescheitert in diesem Monat, und zwar nicht im kleinen, privaten Kreis. Nein: Wenn schon, dann bitte unter Beobachtung. Einige von euch haben vielleicht mitbekommen, dass ich über eine Internetseite zusammen mit sechs anderen Teilnehmern ein Personal-Training gewonnen habe. Über sechs Wochen würden wir beim Training begleitet und über unsere Fortschritte auf ka-news berichtet werden. Meine Freude und meine Erwartungen waren groß. Ich, die es quasi schon als Hochleistungssport empfand, wenn sie mal in den dritten Stock lief, hatte mir so einiges von diesen sechs Wochen erhofft. Ich wollte nicht nur die Freude am Sport entdecken (schließlich muss es sie ja geben, immerhin reden alle davon) und abnehmen. Nein, am liebsten wäre ich die Sportskanone von morgen und überhaupt ein besserer Mensch geworden. Pizza ade – joggen ich komme. Was soll ich sagen? Ich bin grandios gescheitert.

Die ersten zwei Trainings waren noch super. Natürlich extrem anstrengend, aber irgendwie so…sportlich. Für mich eine völlig neue Erfahrung. Dann habe ich es zweimal nicht zu den Stunden geschafft. Einmal, weil ich nicht rechtzeitig Feierabend machen konnte, einmal weil mein Freund schon seit längerem etwas für unser Jubiläum an diesem Tag geplant hatte. Danach wurde es schwierig.

Schon vorher bin ich nicht gerade voller Motivation in meine Sporthose gestiegen, aber nach diesen zwei versäumten Trainings war es noch schwieriger, sich aufzuraffen. Schließlich war es kein fröhliches Zumbatanzen was wir da vor uns hatten, unser Trainer stand vorzugsweise auf Liegestützen und Kniebeugen. Am liebsten im Wechsel. Trotzdem habe ich mich nochmal aufgerafft…und prompt einen Asthmaanfall bekommen. Wir sollten u.a. 250m an der Rudermaschine rudern, während die andere Gruppe in dieser Zeit eine Liegestützposition halten musste. Natürlich strengt man sich dann doppelt an. In meinem Fall wohl zu sehr, das Gefühl einfach keine Luft mehr zu bekommen ist wirklich nicht angenehm. Schon da bekam ich erste Zweifel an der ganzen Aktion. Vielleicht war ich einfach nicht für Sport gemacht? Allen anderen schien das ganze wesentlich weniger auszumachen als mir. Das zweite Mal in dieser Woche war dann ein Außentraining und da hatte ich es plötzlich: Dieses Glücksgefühl, von dem immer alle sprechen. Zugegeben, von allen Trainingsstunden bei denen ich dabei war, war diese auch die am wenigsten anstrengendste, aber ich war glücklich.

Ihr fragt euch jetzt bestimmt, was mich ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt aus dem Konzept gebracht hatte?

Eine Woche AIDA.

Fassen wir es kurz, aber ein Büffet und ich passen einfach nicht gut zusammen. Jedenfalls nicht, wenn ich eigentlich streng auf meine Ernährung achten sollte. Obwohl ich natürlich versucht habe, nicht gerade 24h zu essen und viel Obst und Gemüse auf meinem Teller zu finden war, zeigte die Waage im Fitnessstudio in der Woche darauf die nackte Wahrheit an: Während alle anderen ihre Abnehmerfolge feierten, hatte ich zwei Kilo zugenommen. Ähm, sollte das nicht irgendwie anders sein?

An diesem Abend bekamen wir dann auch nochmal einen Ernährungsvortrag, bei dem unterm Strich herauskam, dass Pendeln einfach nicht gut für die Figur ist. Nun kann ich ja aber schlecht zu meinem Chef gehen und sagen „Wissen Sie, ich habe mir überlegt das ein, zwei Kilo weniger auch nicht schlecht wären. Ich kündige dann mal“. Was also tun? Ich entschied mich für mies fühlen. Da gewinnt man schon einmal so ein Sportprogramm und wer nimmt dabei zu? Trommelwirbel bitte für die (meist ganz) fabelhafte Jasmin.

Auf den nächsten Bildern unserer Gruppe im Internet fehlte ich dann ganz. Pendlerfreundlich waren die Termine nämlich nicht immer. Um Punkt 18:30 Uhr von Stuttgart aus am Rheinhafen zu sein war schon hart an der Grenze (danke nochmal für den verspäteten Zug, liebe DB), um 07:00 Uhr morgens zu trainieren wenn man spätestens um halb neun in Stuttgart sein muss ist allerdings ein Ding der Unmöglichkeit. Oder eben des eisernen Willens. Der mir zu diesem Zeitpunkt irgendwie abging. Gestern war das abschließende Wiegen. Ich bin nicht hingegangen. Ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht, mein Scheitern nocn einhmal schwarz auf weiß auf diesem freundlichen Ding namens Waage zu sehen.

Ganz klar: Zu versagen ist kein schönes Gefühl. Wenn man sich etwas vorgenommen hatte und es dann nicht klappt, ist das ein scheußliches Gefühl. Egal, ob es dabei wie bei mir um ein sportliches Ziel ging oder auch um persönliche Dinge. Beziehungen können scheitern, man kann im Job versagen, vielleicht eine Prüfung verhauen. Manchmal steckt man nicht drin, manchmal hätte man sehr wohl etwas verändern können. Immer aber gilt eines: Irgendwann muss man sich damit auseinandersetzen und Konsequenzen daraus ziehen.

Wenn ich soweit bin, sage ich euch Bescheid.

Bis dahin nehme ich gerne eure Ratschläge und Tipps entgegen und freue mich auf eure „Scheitergeschichten“. Dann wäre ich wenigstens nicht alleine!

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