Mittwoch, 15. Mai 2013

Bier, Liebe und die Sache mit dem Nett-Sein

Hey ihr Lieben,

tja wenn man sich erst einmal aufgerafft hat, kommt überraschend schnell die Motivation, dann auch weiter zu machen. Hier also *trommelwirbel* der nächste Beitrag. Jemand von euch hat unter meine Analyse von Mingles kommentiert, dass Frauen leider viel zu oft an den Arschlöchern hängen bleiben und sich bei den Netten dann ja doch nur die Augen ausheulen. Seine Frage: Woran liegt das?

Nach intensivem Nachdenken habe ich leider immer noch keine logische Antwort darauf. Aber dass Frauen nicht logisch sind wissen wir ja mittlerweile ;)

Stellen wir uns doch einfach mal folgende Situation vor:
Vor dir liegt ein Überraschungsei und eine Schale Cocktailtomaten. Du weißt, dass in den Überraschungseiern meistens eh nur Mist ist und sooo lecker ist die Schokolade jetzt auch nicht. Aber es könnte ja etwas richtig richtig tolles drin sein, oder? Du isst auch sehr gerne Tomaten, sie sind gesünder und eigentlich sehen sie auch frischer aus...aber zu 99 Prozent wirst du das Überraschungsei wählen. Warum? Weil wir Menschen tief in unserem Inneren glauben, dass uns schon etwas gutes passieren wird (mal ehrlich, Lotto wäre sonst schon sowas von vorbei). Genauso verhält es sich meiner Meinung nach mit der Liebe. Wir wissen genau, dass dieser Typ aller Voraussicht nach nicht das Gelbe vom Ei sein wird. Dennoch übt es einen gewissen Reiz auf uns aus, zu schauen, ob nicht doch ein wunderbarer Mann in dieser billigen Schale steckt. Man weiß viele Dinge, die man nicht beachtet. Nehmen wir die eine Million bescheuerter Diätbücher, die von mehr oder minder bescheuerter Menschen gekauft werden. Im Grunde wissen wir doch alle, wie man sein Gewicht hält bzw. abnimmt. Ausgeglichen ernähren und nicht auf der Couch festwachsen. Ende der Geschichte. Warum fällt es uns dann so schwer, diese Punkte zu beachten? Ist der Mensch am Ende gar nicht dazu bestimmt, glücklich zu sein?

Auf diese hochphilosophische Frage gibt es eine einfache Antwort: Doch.

Er muss nur erstmal so richtig auf die Schnauze fallen, bevor er das weiß. Sich nach zwei Tagen durchmachen in sein Bett zu legen fühlt sich einfach unglaublich an. Nach drei Stunden Autofahrt ohne Raststätte endlich auf Toilette zu können ebenso. Will sagen: Die Dinge, die wirklich zählen bemerken wir erst, wenn wir sie eine Weile nicht haben. In einer Beziehung sind das der kleine Glücks-Zettel am Kühlschrank, wenn ein wichtiger Termin ansteht, die Umarmung, wenn der Tag so richtig scheiße war, zu wissen, dass er dich auch ungeschminkt in Jogginghose wunderschön findet (oder zumindest nicht hässlicher) und wenn er sagt er kommt um neun Uhr, dann auch um neun Uhr da ist. Zuverlässigkeit und Vertrauen sind vielleicht nicht sexy. Aber glaubt mir, all ihr netten Kerle da draußen: Irgendwann brauchen wir eure Schulter nicht mehr nur zum Ausweinen sondern zum Anlehnen. Und dann rufen wir nicht an, weil "der Scheißkerl uns doch tatsächlich grade wieder versetzt hat", sondern weil wir EUCH sehen wollen. Nur euch.

Und all die Arschlöcher? Jemand für eine schnelle Nummer werden sie wohl immer finden. Aber das ganze große Glück...das bleibt ihnen verwehrt. Sie werden im Kühlschrank Bier haben, aber keinen Glücks-Zettel.

Wenn das keine Motivation ist!

Bier könnt ihr ja trotzdem haben ;)

4 Kommentare:

  1. Danke für diesen Eintrag und die Hoffnung, die daraus resultiert :)

    Die Frage, ob der Mensch am Ende gar nicht bestimmt ist glücklich zu sein ist die eine große Frage, die - meiner Ansicht nach - vorausgehende Frage ist jedoch, wie man dieses "glücklich-sein" definiert oder beschreibt. Was braucht der Mensch um glücklich zu sein?? Und ist das Glück überhaupt universell meßbar, oder ist es nicht eher eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss??

    Denn daraus leitet sich die Frage ab, ob nicht das Arschloch mit seinen schnellen Nummern und einem Kühlschrank voll Bier (wogegen ich, unter uns, auch nichts hätte ;) ) vielleicht sogar genau diese Tatsachen als sein persönliches "ganz großes Glück" versteht.
    Vielleicht ändert sich seine Sichtweise irgendwann, aber das ist wieder wie du richtig sagst, man weiß erst was man an den Dingen hat, wenn sie vorbei bzw. nicht mehr da sind. Aber nur weil wir es vielleicht generell und er es im Nachhinein anderst sieht, heißt dass, das er diese Zeit verschwendet hat?? Denn zumindest im Währenden war er ja "glücklich" . . .

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  2. "Es ist nicht wichtig, Recht zu haben, sondern Recht zu behalten." - Monika Maron, Flugasche

    Von daher: Lebe und handele so, dass du dich später nicht grämst, sondern im Alter zufrieden bist :-)

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  3. wow! wahnsinn! hast dich diesmal selbst übertroffen!! :)

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